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Aus den Medien 2016:

Pressebericht vom 25.10.2017

Pressebericht vom 12.10.2016
Hospiz auf Reisen
Literarische und musikalische Botschaften in  Gernsheim



Gernsheim (red) - Dass das Leben endlich ist, wissen im Grunde alle und dennoch werden die Gedanken an Krankheit, Sterben und Tod im Alltag meist zur Seite gedrängt. Die Idee, diesen Themen einmal anders Ausdruck zu verleihen, wuchs in den letzten Jahren beim Riedstädter Hospizverein und fand in der Veranstaltung „Trotzdem: Lebenslust!“ ihren Anfang.
Welche Texte und Lieder die Protagonisten für den Abend  ausgewählt hatten,  darauf war Gabriela Enderich vom Hospiz- und Palliativdienst „Wegwarte“ ebenso neugierig, wie die Besucher, die sie im Schöfferhaus in Gernsheim begrüßte. In ihren einleitenden Worten dankte sie der Kreissparkasse Groß-Gerau, die den Abend finanziell und ideell unterstützt habe. Die Endlichkeit des Lebens anzunehmen, und ihm mit Mut, Gelassenheit und Heiterkeit zu begegnen, dazu sollte der Abend anregen und dass dies gelungen war, zeigten all lächelnden Gesichter am Ende der Veranstaltung, , bei der sogar ein „Zugabe“ gefordert wurde.
Die Literarischen Damen Birgit Weinmann und Lucia Bornhofen nahmen gemeinsam mit dem Liedermacher Hans-Werner Brun die Zuhörer auf ihren musikalisch-literarischen Streifzug, der schnell deutlich machte, dass die Endlichkeit unseres Lebens in unendlich vielen Texten, Gedichten und Märchen thematisiert wird. Die getroffene Auswahl der vorgetragenen Lyrik begann mit den „Stufen“ von Hermann Hesse, die Birgit Weinmann ebenso beeindruckend rezitierte wie den Text des Liedes „Oh mein Papa“. Das Lied, welches viele Besucher kannten, als Text gelesen machte in beeindruckender Weise deutlich, wie lebendig geliebte Angehörige in der Erinnerung bleiben können. Lucia Bornhofen hatte neben anderen zwei Gedichte ausgewählt, die an die Mutter erinnerten: die reifen tiefroten Tomaten, die die Tochter noch mit der Mutter gepflanzt hatte und sie jetzt alleine ernten musste, oder dass übriggebliebenes Stück Stoff vom Lieblingskleid der Mutter welches die Tochter über viele Jahre begleitete.
Das Thema Erinnerungen griff dann auch Hans Werner Brun mit seinem Lied „Ich will dich nicht vergessen“ auf.
Manche  Erinnerung  wurde  angeregt   und   manchmal   rührte auch eine Text- oder Liedpassage zu Tränen. Aber  alle  gingen  mit  einem  Lächeln  nach  Hause,  froh  da  gewesen  zu  sein  und  erleben  zu können, dass es möglich ist ein schwieriges Thema zugleich nachdenklich und heiter zu päsentieren.

Pressebericht vom 04.10.2016
Lachen angesichts eines ernsten Themas
Von Lotte Schüler
HOSPIZGRUPPE RIEDSTADT Bei einer Lesung mit den Literarischen Damen
im Gernsheimer Schöfferhaus geht es um den Tod



GERNSHEIM - „Es gibt Menschen, die gehen schnell, die fallen wie ein Baum“, sang Hans-Werner Brun als Einführung in den musikalisch-literarischen Streifzug zu dem, was alle am Ende des Lebens erwartet – dem Tod. Den ehrenamtlichen Helfern des Hospiz- und Palliativdienstes Ried begegnet der Tod bei ihrer Arbeit. Dichter aller Jahrhunderte haben ihre Gedanken zum Sensenmann in Versen und Geschichten gekleidet. Jetzt hatte der Hospizdienst ins Schöfferhaus eingeladen, wo die Literarischen Damen Birgit Weinmann und Lucia Bornhofen ihre Auswahl an Texten zum Thema Tod vorstellten. Der Songpoet begleitete diesen Streifzug musikalisch mit eigenen Werken. „Es gibt Menschen, die haben Schmerzen – die kämpfen bis zum letzten Atemzug“, sang Bruns. „Ich möchte es spüren, meinen Körper zu verlieren“, so wünscht er sein Lebensende.

Hermann Hesse (1877 – 1962) hat seine Gedanken zum Abschied vom Leben und vom Neubeginn in dem Gedicht „Stufen“ verarbeitet: „Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde, Uns neuen Räumen jung entgegensenden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“

Ganz anders erlebte der Mann in dem Märchen vom Grübler sein Ableben. Panische Angst vor dem Tod bescherte ihm genau diesen. Davon erzählte Birgit Weinmann, und leises Kichern war in den Reihen zu hören, als der Grübler seine kalten Hände und Füße im Winter als Indiz für seinen Tod erkannte, sich in den Schnee legte – und den Speiseplan eines Wolfsrudels bereicherte.
 
Aus der unbefangenen Sicht eines Kindes verliert sogar der Tod seinen Schrecken. Davon las Lucia Bornhofen in Oskar Maria Grafs (1894 – 1967) Kurzgeschichte vom Malzzucker. Da wacht die sterbende Großmutter über ihre Malzzuckertüte – und ihre Enkelkinder wünschen nichts sehnlicher, als ebenfalls davon zu naschen. Minuziös beschreibt Graf, wie die Kinder ein Nickerchen der Großmutter zu einem Raubversuch nutzen, und wie die alte Dame genau in diesem Moment ihren letzten Atemzug macht.
 
„Trotzdem!: Lebenslust“, der Titel der Veranstaltung, war auch der Wunsch, den die Literarischen Damen ihren Zuhörern mit auf den Weg geben wollten. Dazu las Lucia Bornhofen eine Gernsheimer Geschichte von der Lebenslust einer Neunzigjährigen, als sie kurz vor ihrem Ableben noch ein Neugeborenes auf dem Arm halten durfte.

Zum Thema Erbschaft wünschte Heinrich Heine (1797 –1856) seinen Feinden einen ganz speziellen Nachlass: „Ich vermach euch die Koliken, Die den Bauch wie Zangen zwicken, Harnbeschwerden, die perfiden Preußischen Hämorrhoiden.“ Lachen trotz des ernsten Themas gelang Bruns bei seinen Betrachtungen der Grabmatern mit Gedenksprüchen zum Leben der Verblichenen. „Hier ruht der Zahnarzt Walter Loch, nun füllt er hier sein letztes Loch.“ Was nach dem Ende eines Lebens bleibt, das sind solch lustige Erinnerungen auf den Grabmatern oder solche, wie sie Simone Morgenthaler (geboren 1952) beschreibt. Sie lässt ihre Mutter in den Dingen weiterleben, mit denen sie ihren Alltag bestritt.

Gabriela Endrich vom Hospizverein hatte versprochen, in der Kunst werde das Thema Tod aus einem ganz anderen Blickwinkel dargestellt als bei den sonst üblichen Informationsständen. Und es war dem literarische Duo zusammen mit dem Songpoeten gelungen, den Tod ernst zu nehmen und trotzdem Ironie und auch mal Lachen zuzulassen.

Ankündigung / Pressetext vom 07.09.2016
Trotzdem:
Lebenslust!“

GERNSHEIM (ute). Mit einer Benefizveranstaltung für den Hospiz-und Palliativdienst „Wegwarte“ (ehemals Hospizgruppe Riedstadt) begeben sich die Literarischen Damen Birgit Weinmann und Lucia Bornhofen gemeinsam mit dem Liedermacher Hans-Werner Brun auf einen musikalisch-literarischen Streifzug. „Trotzdem: Lebenslust!“ heißt es am Freitag, 30. September, um 19.30 Uhr im Schöfferhaus.
Ausgewählte Erinnerungen, Gedichte und Geschichten zum Nachdenken und zum Schmunzeln sind zu hören, ebenso die sehr persönlichen Texte von Hans-Werner Brun. Sie sollen helfen, die Endlichkeit des Lebens anzunehmen, und dem Ende mit Mut, Gelassenheit und Heiterkeit zu begegnen.
Der Eintritt beträgt neun Euro. Karten sind im Vorverkauf in der Buchhandlung Bornhofen und der Kreissparkasse in Gernsheim erhältlich.
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